Die mit Spannung erwarteten Quartalszahlen von Apple (ISIN: US0378331005) waren keineswegs so, wie man sich das seitens der Investoren erhofft hatte. Die Aktie fiel nachbörslich unter hohen Umsätzen um etwa 6,5 Prozent in den Bereich von 208 US-Dollar (im Chart mit schwarzem Kreuz markiert). Ob die Aktie diese Verluste später im regulären Handel verringern kann oder sogar noch ausbaut – man wird es sehen. Einen Bruch im Optimismus derer, die seit Jahren in jeden Rücksetzer kaufen, dürfte das, was das Unternehmen da präsentierte, aber schon auslösen.
Der Gewinn lag zwar mit 2,91 US-Dollar pro Aktie über der durchschnittlichen Prognose von 2,78 US-Dollar und klar über dem des Vorjahresquartals (2,07 US-Dollar). Aber erstens weiß man, dass die Analysten gezielt vorsichtig schätzen. Diese 2,91 US-Dollar dürften durchaus das sein, was die meisten wirklich erwartet hatten (die sog. Flüsterschätzung). Zweitens lag der Umsatz mit 62,9 Milliarden US-Dollar ebenfalls nur knapp über der Prognose. Und diese Zahlen relativieren sich zusätzlich, wenn man bedenkt, dass die Zahl der Aktien, auf die sich der Gewinn verteilt, durch Apples Aktienrückkäufe stetig geringer wird, der Gewinn pro Aktie also auch steigen würde, wenn Apple de facto gar nicht mehr verdient. Hinzu kommt, dass der Gewinnanstieg vor allem durch immer höhere Preise erzielt wurde:
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Die Zahl der verkauften iPhones lag mit 46,9 Millionen Stück unter der Erwartung von 48 Millionen. Dass der Gewinn so stieg, lag daran, dass der durchschnittliche Preis der verkauften iPhones bei 793 US-Dollar lag (Prognose 751 US-Dollar), weil Apple die Preise immer höher legt. Ein Weg, der gefährlich ist, denn wenn der Preis X erreicht würde, den zu viele nicht mehr zu zahlen bereit sind, wäre der Weg für die Konkurrenz offen wie ein Scheunentor. Neben der verhaltenen Umsatzprognose für das Weihnachtsquartal (89 bis 93 Milliarden, die Analysten lagen im Schnitt bei knapp 93 Milliarden) stieß sauer auf, dass Apple beschlossen hat, keine Verkaufszahlen der iPhones mehr zu veröffentlichen. Da man da zuletzt immer hinter den Erwartungen zurückblieb, wirkt das nach dem Versuch, die nachlassende Dynamik dieses für den Gewinn entscheidenden Bereichs zu verschleiern. Die Reaktion:
Wie oben erwähnt ein nachbörsliches Minus von etwa 6,5 Prozent. Der Chart zeigt: Damit läge die Aktie jetzt genau da, wo es kritisch wird: Nahe dem Niveau des bisherigen Korrektur-Verlaufstiefs (206,09 USD), das am Montag markiert wurde und am unteren Ende dieser auffälligen Trompeten- oder Megaphon-Formation, d.h. einem nach rechts offenen Dreieck, das steigende Volatilität und einen starken Impuls avisiert. Wenn sich die Aktie heute nicht fängt, womöglich noch mehr nachgibt, wäre der Weg erst einmal bis in den Bereich um 196 US-Dollar frei. Aber sollte diese Quartalsbilanz genug vom Optimismus der ewigen Apple-Bullen abgeknabbert haben, wäre auf Sicht nach unten wohl nichts auszuschließen.
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