Die Bilanz zum dritten Quartal war ernüchternd, keine Frage, auch, wenn Continental (ISIN: DE0005439004) bereits vorher gewarnt hatte, dass es nicht allzu rosig aussieht. Aber man kommunizierte zugleich, dass damit zu rechnen sei, dass der Rückgang der Autoproduktion auch im vierten Quartal eine Belastung bleiben würde … und womöglich über das vierte Quartal hinaus. Das gab den Leerverkäufern den Weg frei … denn so empfanden viele Investoren den Zulieferer Conti noch mehr als ein fallendes Messer als die Autobauer selbst. Nun stellt sich zwar die  Frage …

… ob es nicht langsam genug wäre mit diesem Abstieg der Aktie, die sich im Vergleich zum im Januar markierten Jahreshoch im Kurs fast halbiert hat. Aber die Verunsicherung hält bislang vom Einstieg ab. Das könnte sich ändern, würde es gelingen, das bisherige, im Oktober bei 127,90 Euro markierte Jahres-Verlaufstief zu halten. Die Chance auf ein Doppeltief könnte dann die Begehrlichkeit mobilisieren. Aber es ist unübersehbar, dass die Bären das zu verhindern suchen. Und sie agieren dabei mit nahezu chirurgischer Präzision. Sehen wir uns den Chart an:

 

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Genau auf Höhe der steileren der derzeit das Geschehen dominierenden Abwärtstrendlinien wurde die Conti-Aktie gestern abrupt nach unten gedrückt. Die gerade erst zurückeroberte, knapp unter dieser bei 143 Euro verlaufenden Juni-Abwärtstrendlinie gelegene 20-Tage-Linie wurde sofort wieder unterboten – und jetzt kommt Schwung auf, der deutlich macht: Die Leerverkäufer wollen ihr Ziel umgehend erreichen – und niemand wagt es bisher, sich ihnen in den Weg zu stellen. Kein Wunder, hieß es doch gestern, Trump wolle zeitnah nach dem G20-Gipfel am Wochenende darüber befinden, ob er nun Strafzölle gegen europäische Automobilimporte erheben will oder nicht.

Sollte es den bearishen Tradern gelingen, dieses Oktober-Tief zu durchschlagen, kann diese Angst vor Trumps Entscheidung den Kurs noch zügig weiter drücken. Aber Vorsicht: Angenommen, der US-Präsident würde sich gnädig zeigen oder zumindest noch einen Aufschub für weitere Gespräche geben, kann es sehr schnell zu einer weitreichenden Gegenreaktion kommen. Und wenn die Leerverkäufer dann erst einmal die leer verkauften Aktien eindecken würden, kann so eine Rallye weit reichen – in kürzester Zeit. Hier Short zu gehen ist also alles, nur nicht ungefährlich!

 

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