Es hätte schlimmer kommen könnten, dürften sich diejenigen denken, die derzeit bei der Daimler-Aktie (ISIN: DE0007100000) einsteigen und sie dadurch an die Spitze der DAX-Gewinnerliste heben. Die Entscheidungen von Bundesumweltministerin Schulze und Bundesverkehrsminister Scheuer beinhalten keine unbedingte Pflicht der Autobauer, Diesel im Hardwarebereich nachzurüsten. Daimler, so hieß es vom Verkehrsminister, „überlege“, sich an der Hardwarenachrüstung zu beteiligen. Das klingt nach „eher nicht“ und danach, dass sich die Kosten in Grenzen halten. Die Frage ist:
Reicht das aus, um der Aktie die Trendwende nach oben zu bescheren? Interessant ist die Zahl der Neuzulassungen hierzulande im September, die um sagenhafte 30 Prozent eingebrochen ist. Liegt das wirklich nur an dieser Problematik und den neuen Abgasnormen für Neufahrzeuge? Das behaupten die Autobauer, aber erst die kommenden Monate werden zeigen, ob es tatsächlich nicht zu einer Minderung der organischen Nachfrage gekommen ist. Dieser Sondereffekt verbaut den Blick auf die grundlegende Entwicklung. Und da wäre dann ja noch diese Sache mit den USA:
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Erst gestern hat Donald Trump erklärt, dass er noch nicht entschieden habe, ob er europäische Autobauer mit Strafzöllen belegen wird oder nicht. Das Damoklesschwert bleibt also. Was positiv ist, ist der wieder nach unten drehende Euro/US-Dollar-Kurs: Je schwächer der Euro zu den wichtigsten Währungen, desto mehr Gewinn bleibt bei den Exporten außerhalb der Eurozone hängen. Aber bislang ist es darüber hinaus nur die Hoffnung, dass a) diese politische Entscheidung bedeutet, dass Daimler keine nennenswerte Kostenbelastung durch die alten Diesel erfährt und b) die USA die Strafzölle nicht implementieren. Ein eher dünnes Brett … und auch der Chart kann bislang nur Chancen bieten, aber noch keine bullishen Fakten. Sehen wir hin:
Die Aktie hat zwar jetzt auf Höhe der Anfang September generierten Tiefs gedreht und nimmt heute ordentlich Fahrt auf. Aber alleine zur Vollendung eines Doppeltiefs müsste der Kurs über die markante Widerstandslinie bei 59 Euro hinaus. Und über dieser würde schon bei 60 Euro die mittelfristige Abwärtstrendlinie warten. Darüber wäre die Aktie zwar erst einmal bullish, hätte zumindest Luft bis zur 200-Tage-Linie bei aktuell 64 Euro. Aber bis 59/60 Euro ist es noch ein weiter Weg … und Hoffnungen sind, in dieser eher wackligen Form, nicht gerade ein gutes Treibmittel, um dicke Charthürden zu überwinden.
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