Gestern war die Aktie des Chipherstellers Dialog Semiconductor (ISIN: GB0059822006) der Tagessieger im TecDAX, heute Früh steht sie wieder an der Spitze … aber auf der Verliererliste. Was ist denn jetzt schon wieder? Die eigene Quartalsbilanz ist es, die den Marktteilnehmern nicht passt. Und das, obwohl der Umsatz gegenüber dem Vorjahresquartal um 16, das Betriebsergebnis um 30 Prozent gestiegen sind. Was will man denn noch? Immerhin war die Aktie abgestürzt, weil das Gerücht, Großkunde Apple könnte abspringen und seine Chips fortan selber bauen, aufgekommen war. Das war im Frühjahr 2017. Das Gerücht wurde seither immer wieder aufgewärmt, eine Bestätigung kam nie. Man müsste also eigentlich hocherfreut sein über das Wachstum bei Dialog Semiconductor … manche Chiphersteller bringen solche Wachstumssteigerungen nicht zuwege. Aber genau da klemmt es:
Man fürchtet, dass das Wachstum auch hier fortan langsamer verlaufen, womöglich stagnieren wird. Gestern hatte man ja bereits Infineon nach deren Zahlen abverkauft, Intel hat es auch schon erwischt … da macht man es hier nicht anders, zumal das dazugehörige Haar in der Bilanz-Suppe umgehend gefunden wurde: Dialog Semiconductor spricht jetzt in Bezug auf die Perspektive nicht mehr von „gutem Umsatzwachstum“, sondern nur noch von „Umsatzwachstum“. Da kommt man sich vor wie bei einer Notenbank, auch da wird jedes Komma dreimal herumgedreht. Aber Fakt ist:
Die Aktie verliert zum Handelsstart nahezu den gesamten Gewinn, der am Vortag mit dem Rückenwind der positiv interpretierten Zahlen des entscheidenden Kunden Apple erreicht wurde. Womit die Trendwende umgehend wieder in Frage steht.
Wir hatten gestern ja bereits darauf hingewiesen, dass die entscheidende Widerstandszone, um eine Wende charttechnisch „einzutüten“, die Nackenlinie des sich abzeichnenden „rounding bottom“ bei 16,50/17,05 Euro ist. Die wurde auch gestern noch nicht angegangen, das ist also weiterhin die Hürde, die es zu nehmen gälte. Mit dem heutigen Handelsstart stehen die Chancen dafür wieder schlechter, sollte die bei 14,90 Euro verlaufende 20-Tage-Linie brechen, wäre die Aktie kurzfristig sogar wieder bearish. Aber noch ist da nichts entschieden, der Handel hat ja gerade erst begonnen …
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