Dass die Umsatz- und Gewinnperspektive bei der ab 24. September neben dem TecDAX auch im MDAX notierten Evotec (ISIN DE0005664809) äußerst positiv ist, bestreitet wohl kaum jemand. Die Frage stellt sich nur, welches Kursniveau hier und jetzt angemessen wäre. Manchmal könnte man denken, dass der Umstand, dass Evotec im Gegensatz zu vielen Unternehmen der Biotech-Branche solide schwarze Zahlen schreibt, ein Nachteil ist. Denn so lässt sich ein Kurs/Gewinn-Verhältnis (KGV) errechnen … und daran herum mäkeln.

Derzeit erwartet man einen Anstieg des Gewinns pro Aktie um 50 Prozent in diesem Jahr ebenso wie im Jahr 2019, basierend auf den Durchschnitt der Analysten-Schätzungen. Nächstes Jahr sollen da etwa 32 Cent pro Aktie drin sein. Woraus sich ein KGV von fast 70 für 2019 errechnen würde. Bei 50 Prozent Gewinnanstieg ein bisschen viel, vielleicht? Ja, aber nur vielleicht. Wenn man sich überlegt, wie oft Evotec Analysten und Anleger mit großen Schritten nach vorne überraschen konnte, wäre hier ein wenig „Bonus“ durchaus angemessen und ein solches KGV nicht unbedingt zu teuer. Da finden wir bei Unternehmen, die weniger Potenzial haben als die so zügig und geschickt expandierende Evotec, höhere Bewertungen. Sicher, eine Evotec bei 30 oder 35 Euro wäre für den Moment zu teuer. Aber damit rechnet wohl auch kaum jemand ernsthaft auf kurzfristiger Ebene. Und was diese Schätzungen angeht:

 

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Evotec wird natürlich von deutlich weniger Analysten verfolgt als eine Apple oder eine amazon.com-Aktie. Sechs Analysten haben derzeit Einschätzungen zu Evotec, wobei fünf von ihnen bei „Kaufen“, einer bei „Halten“ liegen. Diese eher geringe Zahl von Einschätzungen, die wohl zunehmen wird, wenn Evotec zusätzlich im MDAX gelistet ist, bedingt, dass man da nicht unbedingt am Puls der Zeit ist, nur zwei dieser Einstufungen stammen aus diesem laufenden Quartal, der Rest ist älter. Und diese beiden aktuelleren Einschätzungen beinhalteten jeweils die Anhebung des Kursziels. Also: Evotec hat durchaus noch Luft nach oben. Aber!

Auf der Trading-Ebene hieße das nicht, dass es nicht auch mal zu heftigen Rücksetzern kommen kann. Da sollte man auf die im Chart dick hervorgehobene 20-Tage-Linie achten. Die wird gerade belagert, noch hält sie. Aber wir bewegen uns hier im Bereich des 2017er-Jahreshochs bei 22,50 Euro, eine Chartmarke, die noch nicht signifikant bezwungen werden konnte und damit noch als Widerstand fungiert. Und es sieht durch den derzeitigen Abverkauf anfänglicher Gewinne schon ein wenig „toppish“ aus, daher: Mittel- und langfristig wankt der Pfeil nach oben hier nicht im Geringsten. Kurzfristige Trader sollten indes schon aufpassen, ein Stop Loss knapp unter dem Verlaufstief des letzten Freitags (bei 20,86 Euro) wäre da schon eine erwägenswerte Absicherung für den „Fall der Fälle“.

 

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