Als K+S (ISIN DE000KSAG888) am Donnerstagabend, den 9. August mitteilte, wo das Unternehmen derzeit die Zielzone für das 2018er EBITDA (Gewinn vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen) sieht, quittierte das der Markt am Tag danach mit einem Kurseinbruch. Und das, obwohl man da einen Gewinnanstieg von 15 bis 25 Prozent gegenüber 2017 anpeilt. Grund: Man hatte mehr erwartet, weil die Analysten im Schnitt von 800 Millionen Euro ausgingen, K+S mit diesem Zielkorridor aber „nur“ zwischen 640 und 720 Millionen liegt. Nicht die Schuld des Unternehmens, schließlich hatte man bis dahin nur avisiert, dass man den Gewinn „deutlich steigern“ wolle. Und dass man überzogene Analystenprognosen vorsorglich korrigiert, ist nur vernünftig. Was die Anleger indes anders sahen. Das Kind lag im Brunnen … und fiel auch noch eine Etage tiefer, als die Quartalsbilanz am vergangenen Dienstag auf den Tisch kam. Wobei:

Die Zahlen waren durchaus im Rahmen dessen, was man kurz vorher als Gewinnziel ausgegeben hatte. Wie hätte es auch anders sein können. Trotzdem fiel die Aktie einfach weiter, durchbrach die Supportzone 20,30/20,60 Euro, sackte bis an das Tief vom November 2017 bei 18,91 Euro durch. Dort allerdings  sehen wir einen Stabilisierungsversuch, dieser Level konnte zum Wochenschluss gehalten werden. Aus marktechnischer Sicht ist der RSI-Indikator in der überverkauften Zone angekommen, was nicht allzu oft passiert. Charttechnisch hält – vorerst? – eine wichtige Unterstützung. Und was die Fundamentals angeht, hielt K+S ja nur die vorher zurecht gerückte Erwartung ein, bestätigte diese auch für den Rest des Geschäftsjahres.

 

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Warum die Aktie am Tag nach der Korrektur der überzogenen Analystenprognosen bei 21 Euro schloss, per Freitagabend mit 19,18 Euro aber noch einmal neun Prozent tiefer landete, ist rational eher nicht zu erklären. Man könnte sogar sagen, dass die im Zuge der Zahlen genannte, gegenüber Vorjahr niedrigere Gewinnmarge zwar grundsätzlich nicht erfreulich ist, es aber positiv zu werten wäre, dass es dennoch gelang, den Gewinn zu steigern. Zumal diese Marge bei Unternehmen, die im Rohstoffsektor agieren, keine fixe oder berechenbare Tendenz hat, das kann grundsätzlich im dritten und vierten Quartal schon wieder besser aussehen. Dass K+S auf dieser Supportlinie von 18,91 Euro einen Boden findet, wäre also denkbar. Aber:

Eine derart intensive Abwärtsdynamik zieht die Leerverkäufer, die „Bären“, natürlich an. Solange der Kurs nicht zwei, drei Tage im Plus schließt, ohne dass erneute Abgaben aufkommen, bleibt völlig offen, ob dieser potenzielle Boden auch wirklich einer wird. Immerhin haben wir in den letzten Monaten öfter gesehen, dass eigentlich längst überzogene Bewegungen, ob nun nach oben oder unten, bis zum Exzess weiter getrieben werden, weil sich kurzfristige Trader, die sich um ein „eigentlich günstig“ oder „eigentlich zu teuer“ in keiner Weise scheren, das bestehende Momentum nutzten, um diese Impulse immer weiter zu verlängern, daher: Vorsicht, K+S ist, aller Chancen zu Trotz, die sich da grundsätzlich auftun würden, ein „fallendes Messer“!

 

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