Jetzt könnte sich bei der Nemetschek-Aktie (ISIN: DE0006452907) wirklich eine Falltür auftun. Eine, deren Größenordnung noch das übersteigen kann, was wir am 20. September in unserer Analyse als Möglichkeit auf der Unterseite thematisiert hatten. Seither ist viel passiert. Aber nur beim Kurs, nicht auf der Nachrichtenseite. Und das macht diese Entwicklung besonders brenzlig. Denn das deutet an, dass die Spekulation von der Long- bereits massiv auf die Short-seite gewechselt ist. Und mit dem zur Stunde erreichten Punktsieg wird man sich da womöglich nicht zufrieden geben, dazu gelingt es zu leicht, die Aktie unter Druck zu setzen.
Dass der erste, massive Verkaufsschub eng mit dem Abrechnungstermin am Terminmarkt, dem Hexensabbat, der letzten Freitag vollzogen wurde, zusammenhängt, hatten wir am Dienstag schon in unserer jüngsten Betrachtung der Lage thematisiert. Die Käufe, die dort auftraten, waren beeindruckend. Nemetschek schien ebenso leicht wieder nach oben zu laufen, wie sie vorher fiel. Aber es ist wahrscheinlich, dass da Käufe derjenigen Fonds mit im Spiel waren, die die Aktie jetzt mit abbilden müssen, weil sie jetzt nicht nur im TecDAX, sondern zusätzlich auch im MDAX notiert ist. Immerhin stiegen auch andere Neuzugänge in den MDAX, die zugleich im TecDAX verbleiben, an diesem Tag erheblich. Nur: Das war offenbar eine Eintagsfliege. Damit wird es jetzt ernst, sollte man hier auf der Long-Seite ausharren. Der Chart zeigt:
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Den kräftigen Käufen des Dienstags folgten keine Anschlusskäufe. Es kam zu einem Doji: Eine Handelssitzung ohne klaren Sieger. Nach einer weißen Kerze … und jetzt, heute, von einer langen roten Kerze gefolgt. Das ist ein „Evening Star“, ein potenziell sehr bearishes Signal in der Candlestick-Lehre. Normalerweise besonders wichtig, wenn er am Ende einer Rallye auftaucht. Aber am Ende einer Gegenbewegung … das ist auch nicht gerade „ohne“. Das, was am Dienstag noch wie die potenzielle Rettung aussah, ist jetzt dahin. Und die Aktie rutscht mit Schwung auf die nächste, wichtige Unterstützung zu, die aus dem Februar stammende mittelfristige Aufwärtstrendlinie bei aktuell 117 Euro. Muss die halten?
Das muss sie nicht, denn Nemetschek hat zwar sehr gute Perspektiven in Bezug auf das Umsatz- und Gewinn-Wachstum, ist aber wie die meisten vormaligen Überflieger im TecDAX sehr stattlich bewertet. Dementsprechend sollte man hier besser nicht einfach in das fallende Messer greifen. Denn die nächste Auffanglinie unter dem Aufwärtstrend, bei 111 Euro gelegen, respektive die 200-Tage-Linie bei 102 Euro, sind zwar noch weit weg … aber dennoch nicht unerreichbar, zumal: Dass eine Aktie ihre 200-Tage-Linie testet, kommt immer wieder vor. Und wenn die halten würde, dann hätte man hier ein deutlich besseres Chance/Risiko-Verhältnis als jetzt, in einem kräftigen Abverkauf hinein.
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