Gegenüber Mitte August ist die Netflix-Aktie (ISIN: US64110L1061) schon wieder 20 Prozent gestiegen. Und es fehlt nicht viel, dann würde der Deckel in Form des markanten, seit Mitte Juli geltenden Widerstandsbereichs zwischen 375 und 385 US-Dollar gesprengt und der Weg aus charttechnischer Sicht an das bisherige Rekordhoch bei 423 US-Dollar frei sein. Da staunt der Fachmann und der Laie wundert sich. Schließlich waren die Quartalszahlen, die Mitte Juli dafür sorgten, dass diese Aktie in der Spitze 110 US-Dollar verlor, ein heftiger Schuss vor den Bug der Bullen … und eigentlich auch angetan, den Drang nachhaltiger zu bremsen, in diese Aktie einzusteigen, die auch auf diesem Niveau noch ein Plus von über 90 Prozent gegenüber Ende 2017 aufweist. Und doch, es wird wieder gekauft.

So, wie man derzeit an der Wall Street agiert, muss das nicht wundern. Es muss aber eben auch nicht gutgehen. Momentan „lernen“ die Akteure dort, dass es zwar vielleicht Risiken geben mag, die aber allesamt nicht imstande sind, die Hausse am Aktienmarkt ins Wanken zu bringen. Der einzige mögliche Weg ist der nach oben, so hat es den Anschein. Und damit riskiert man nichts, wenn man einfach kauft. Das ist nicht zum ersten Mal so. Auch vor den Baissen 2000-2003 und 2008/2009 sah man dieses Phänomen. Und am Ende wirkten sich die Risiken eben doch aus und, da man sie zuvor so lange von Tisch gewischt hatte, umso brutaler. Es gibt keinen Grund, warum es diesmal anders sein sollte. Auch und gerade bei Netflix, denn:

 

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Ein starkes Wachstum der Abonnentenzahl ist nicht nur immer wieder vorausgesetzt worden, sondern angesichts der immensen Investitionen in neue Projekte zwingend. Und genau da sorgten die Ergebnisse des zweiten Quartals für eine böse Überraschung. Auch die Perspektive des Abonnentenwachstums für das laufende dritte Quartal lag unter dem, was die Analysten vorher erwartet hatten. Jetzt einfach darauf zu bauen, dass Netflix da bewusst tief gestapelt hat und die Serie positiver Überraschungen schon wieder einsetzen wird, ist nichts anderes als Wunschdenken. Natürlich könnten diese Wünsche auch erfüllt werden. Aber im Vorfeld der nächsten Quartalsbilanz Mitte Oktober gibt es dafür eben keinen Beleg. Was bleibt, ist daher die Charttechnik:

An ihr kann und muss man sich orientieren, wollte man hier auf den Zug aufspringen, sobald die Aktie mit Schlusskursen über der vorgenannten Widerstandszone 375/385 US-Dollar ein bullishes Signal generiert. Denn dass es Mitte Oktober dann keine böse Überraschung gibt, ist bislang eben nur eine Wunsch, dessen Erfüllung nicht wahrscheinlicher wird, weil die Aktie höher läuft, als sei nichts gewesen. Wichtig wäre daher, sich konsequent nach unten abzusichern, wenn man über 385 US-Dollar auf den Zug aufspringen wollte. Hierfür würde die vom August-Tief ausgehende kurzfristige Aufwärtstrendlinie bei derzeit 353 US-Dollar die momentan beste Orientierung darstellen.

 

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