Seit zweieinhalb Jahren haben die Leerverkäufer die Aktie des Windkraftanlagenbauers Nordex (ISIN DE000A0D6554) fest im Griff. Und sie war ja auch relativ leichte Beute. Denn bis Anfang 2016 war Nordex eine Kursrakete, bei der indes die Erwartungen der Anleger nebst der Aktie schneller stiegen als Umsatz und Gewinn, wie es oft bei kräftigen, länger anhaltenden Aufwärtsbewegungen der Fall ist. Nordex kippte, die Marktteilnehmer ließen die Aktie fallen wie eine heiße Kartoffel. Und so etwas hat „Tiefenwirkung“: Auf einmal ist man dort übervorsichtig, wo man zuvor zu lange leichtsinnig war. So gelingt es den Leerverkäufern, sprich den Bären, bislang ein ums andere Mal, die Aktie an sensiblen Widerstandsmarken wieder nach unten zu drücken. Diesmal auch? Oder gelingt es, den Bären einen Stock in die Speichen zu werfen?
Das würde dann gelingen, wenn die Akteure nicht zurückblicken, sondern nach vorne. Nordex marschiert derzeit durch schweres Fahrwasser. Der Margendruck, das bislang fruchtlose Warten auf eine aktivere Förderung der Windenergie, das bedeutet unerfreuliche Bilanzdaten. Aber der Auftragseingang sah bis zur Jahresmitte – neuere Daten liegen noch nicht vor – sehr gut aus. Was hieße: Grundsätzlich ist die Chance da, dass sich die Zahlen in den kommenden sechs bis zwölf Monaten spürbar verbessern. Und das ist nicht unbedingt im Kurs der Aktie eingepreist. Das Problem, das potenzielle Käufer aber haben, ist das altbekannte:
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Solange die Aktie im Abwärtstrend gefangen bleibt, neigten die Akteure dazu, Fakten im Zweifel entlang des Trends und damit negativ zu interpretieren. Dass die Aktie heute an der 20-Tage-Linie wieder drehte und in einem insgesamt heute sehr nervösen deutschen Markt ein kleines Plus vorweisen kann, ist eine Chance, aber:
Das ist noch nicht genug, um hier den Daumen zu heben, eine Trading-Chance Long auszurufen. Unterstützungen im Abwärtstrend kurzfristig zu halten ist nicht ungewöhnlich. Aber normalerweise von den Bären aktiv verteidigte Widerstände zu bezwingen, das wäre ein Signal, das aufhorchen ließe. Dort, wo es den Leerverkäufern wieder einmal gelang, die Aktie nach unten abzuweisen, muss sie durch. Sie sehen es im Chart:
Genau da, wo ein bullishes Signal hätte entstehen können, kam der gezielte Druck auf, am Kreuzwiderstand aus der 200-Tage-Linie und der Juni-Abwärtstrendlinie. Wenn es gelingen sollte, diese Hürde mit Schlusskursen über dem Wochen-Verlaufshoch von 9,50 Euro zu überwinden, wäre das ein starkes Signal. Solange das aber nicht gelungen ist, bleibt das Mitte des Monats noch gehaltene Juni-Tief bei 8,17 Euro das wahrscheinlichere Kursziel und Nordex noch die „heiße Kartoffel“, die sie seit zweieinhalb Jahren ist.
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