Eine Rallye von 30 Prozent binnen eines Monats – das würde von einer immens starken Aktie zeugen, wäre diese nicht vorher haltlos in die Tiefe gesaust. OSRAM (ISIN DE000LED4000) hat sich von den Folgen von gleich zwei Prognose-Reduzierungen in kurzer Zeit nur teilweise erholt. Geht die Erholung weiter? Kann die Aktie wenigstens wieder auf den Level vor der zweiten Umsatz- und Gewinnwarnung zurück, in die Region um 50 Euro? Die Analysten helfen da auch nicht weiter. Die einen reduzieren noch ihre Kursziele, weil sie bislang auf die eingetrübten Perspektiven noch nicht reagiert hatten, die anderen heben sie schon wieder an, weil die Aktie durch die jüngste Gegenreaktion deren tiefer gelegenen Zielzonen bereits erreicht hatte. Der Schnitt der Kursziele liegt derzeit bei 46 Euro. Und auf „Verkaufen“ hat die Aktie derzeit niemand gesetzt. Ein gutes Zeichen?

Es ist zumindest ein Signal dafür, dass der extreme Selloff, der diese im Januar noch bei fast 80 Euro notierende Aktie Anfang Juli auf 31,84 Euro gedrückt hatte, nach Ansicht der Analysten überzogen war. Ist das so? Es ist die Frage, ob alle Experten bereits eskomptiert haben, dass OSRAM im laufenden, Ende September endenden Geschäftsjahr nur noch einen Gewinn von 1,00 bis 1,20 Euro pro Aktie erwartet, nachdem die ursprüngliche Prognose mal bei 2,40 bis 2,60 Euro gelegen hatte. Denn daraus würde sich derzeit ein Kurs/Gewinn-Verhältnis von 35 bis 40 ergeben. Das ist mehr als sportlich, es sei denn, die Gewinne ziehen im neuen, ab 1.10. beginnenden Geschäftsjahr wieder dynamisch an. Aber:

 

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Das weiß man noch nicht. OSRAM wird wohl frühestens mit den Zahlen zum vierten Geschäftsquartal, die Anfang November erwartet werden, mit einer Perspektive für das Geschäftsjahr 2018/2019 aufwarten. Bis dahin ist diese Aufwärtsbewegung spekulativ, das Tief knapp unter 32 Euro womöglich nicht überzogen. Entsprechend fraglich ist es, ob sich die Aktie dauerhaft auf ein deutlich höheres Niveau begeben könnte, solange die Perspektive nicht wieder auf ein anziehendes Geschäft hindeutet. Aber schert das diejenigen, die bei OSRAM gerade auf Basis kurzfristiger Chartmarken traden? Eher nicht, daher:

Was mittelfristig zu teuer oder zu billig ist, wird sich weisen. Kurzfristig zählen in Ermangelung neuer Fakten die Charts. Und da besteht durchaus die Chance auf eine 20 Prozent-Bewegung. Nur – in welche Richtung? Da steht es jetzt Spitz auf Knopf. Hält sich die Aktie über der bislang nur knapp überbotenen Januar-Abwärtstrendlinie, kann es durchaus zügig bis an die nächste markante Hürde bei 47,10 Euro gehen, wo das April-Tief eine wohl ziemlich hartnäckige Hürde bildet. Die einzige „Zwischenstation“ wäre das bisherige Hoch der Gegenbewegung bei 41,77 Euro, an der der Kurs noch vorbei müsste. Gelingt es aber nicht, diesen Anstieg über die Januar-Baissegerade zu etablieren, würden mit Closings unter 38 Euro auch die 20-Tage-Linie und die kurzfristige Aufwärtstrendlinie fallen, dürften die Leerverkäufer schnell wieder mutig werden. Dann wäre es allemal denkbar, dass OSRAM das bisherige Tief bei 31,54 Euro wiedersieht. Diese Entscheidung muss, sie sehen es, aufgrund der so eng beieinander liegenden Chartmarken sehr kurzfristig fallen!

 

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