Ganze neun Prozent verlor die Siltronic-Aktie (ISIN: DE000WAF3001) gestern, heute schießt sie um elf Prozent nach oben, Stand am späten Vormittag. Grund: Die Quartalsbilanz des Wafer-Herstellers für das dritte Quartal zeigte, dass die immens hohe Gewinnmarge auch in diesem dritten Quartal erhalten blieb. Der Umsatz legte gegenüber dem zweiten Quartal ebenso weiter zu wie der Gewinn. Also, alle Sorgen übertrieben? Das klärt sich durch dieses Zahlenwerk nicht, da kommt es auf das laufende Quartal an.
Dass das Unternehmen die Umsatzprognose für das Gesamtjahr leicht anhob, ist den jetzt präsentierten Zahlen geschuldet. Aber das ist keine Garantie dafür, dass der Gewinn auch im Schlussquartal so stark ausfällt. Der hängt vor allem von der um 40 Prozent und damit ungewöhnlich hoch liegenden Marge ab. Und die zu halten ist schwer, wenn sich die Nachfrage/Angebot-Situation in Richtung eines zunehmenden Angebots verschiebt, sei es durch die erhöhten Produktionskapazitäten der Wafer-Hersteller oder durch einen Rückgang der Nachfrage. Und dass genau das passieren kann, ist mit dieser Bilanz nicht vom Tisch. Da ist es wichtig, sich die aktuellen Perspektiven der Kunden, der Chiphersteller, anzusehen. Da haben dieser Tage ams und AMD schwache Ausblicke geliefert. Das sollte zumindest ein Warnsignal sein, nicht zuletzt, weil diese beeindruckende Rallye im Chart der Aktie noch nichts ausrichtet – sehen wir hin:
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Die kurzfristig entscheidende Widerstandszone liegt im Bereich 97/98 Euro und ist, Sie sehen es im Chart, recht massiv: ein Kreuzwiderstand aus 20-Tage-Linie, August-Abwärtstrendlinie und dem September-Tief. Alles bis zu dieser Zone hinauf wäre nur eine „technische Reaktion“, eine Gegenbewegung innerhalb des Abwärtstrends. Hier wäre also Vorsicht geboten, denn ob das Bären-Lager sich jetzt zurückzieht, obwohl die ersten Chiphersteller Indizien liefern, dass der Margenschwund bei Siltronic, auf den sie setzen, durchaus bald Realität werden kann, ist zumindest fraglich.
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