Die Marge ist es, die den Marktteilnehmern in letzter Zeit Kopfzerbrechen macht. Sie ist zu mager. Und das Zahlenwerk zum zweiten Quartal, das der Online-Händler Zalando (ISIN: DE000ZAL1111) heute Früh vorlegte zeigt: Noch ließ sich das nicht ändern. Zwar ist Zalando in Bezug auf Umsatz und Nettogewinn gewachsen. Aber der Nettogewinn stieg deutlich langsamer als der Umsatz. Und natürlich sorgte die Mitteilung für Druck, dass man beim EBIT (Gewinn vor Steuern und Zinsen) und beim Umsatz gleichermaßen damit rechnet, zum Geschäftsjahresende doch eher am unteren Ende der Zielspanne von 220 bis 270 Millionen Euro im EBIT bzw. 20 bis 25 Prozent Zuwachs im Umsatz herauszukommen.
So unbedingt überraschend ist das zwar eigentlich nicht. aber bei Zalando scheinen die Erwartungen sofort wieder zu sprießen, kaum dass die Tinte auf den letzten Bilanzdaten trocken ist. Immer wieder wird die Aktie dann höher gezogen, immer wieder sackt sie dann haltlos weg, wenn aktuelle Daten die Optimisten wieder zu Realisten machen. So auch heute, Zalando führt die Verliererliste des MDAX derzeit mit großem Abstand an.
Aus charttechnischer Sicht ist damit erst einmal der Ende April etablierte Aufwärtstrend gebrochen, eine der wenigen Linien, die bei diesem grundsätzlich recht „fransigen“ Chartbild aus mehr als zwei Punkten zu konstruieren ist und damit seitens der Trader auch als relevant bestätigt wurde. Derzeit ringt die Aktie mit ihrer 200-Tage-Linie, die in den vergangenen Monaten öfter kurz unterboten wurde, die aber, wenn man da zwei, drei Prozent Sicherheitspuffer darunter legte, immer wieder eine Basis war, in deren Bereich der Kurs wieder nach oben drehte. Diesmal auch? Möglich ist es, aber bevor man jetzt bereits wieder in Goldgräberstimmung verfällt, sollte man zumindest abwarten, ob es womöglich gelingt, diese aktuell bei 45,25 Euro verlaufende Linie zum Handelsende zurück zu erobern – das wäre in der Tat ein gutes Zeichen.
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