Genau so musste man das lösen: Mit dieser Gesprächsrunde in Washington haben die Chefs der drei großen deutschen Automobilkonzerne den Weg geebnet, um die Strafzölle auf europäische Automobile zumindest für den Moment abzuwenden. Ob das so bleibt, kann man nicht abschätzen, denn das hängt von Donald Trumps Launen ab – und die sind nie vorhersehbar. Aber es ist so gelaufen, wie erwartet: Vage Zugeständnisse hinsichtlich einer Ausweitung der Produktion in den USA kann man immer machen, man muss es ja nicht umgehend umsetzen. Trump sah nachgebende Auto-Chefs, konnte den Wählern wieder einmal „nichts“ als „viel“ verkaufen und für den Moment ist Ruhe. Daimlers (ISIN: DE0007100000) Dieter Zetsche war dabei offenbar am mutigsten – und das war auch der ideale Weg:
Er betonte, dass man gerne bereit sei, in den USA mehr zu tun, wenn sich das auch wirtschaftlich rechnet, sprich die Rahmenbedingungen stimmen. Was klar machte: Verhängen die USA doch ihre Strafzölle, wird kein müder Cent in die USA fließen: Entweder ihr bleibt fair, oder es gibt gar nichts. Gut gelöst! Was indes wundert: Wo bleibt die Rallye der Automobiltitel?
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Gegen 10:30 Uhr legt die Daimler-Aktie nur eine Winzigkeit zu, wobei sie zeitweilig schon im Minus gelegen hatte. Müssten die Akteure jetzt nicht zugreifen, da das Damoklesschwert der Strafzölle nunmehr wieder deutlich höher schwebt? Man sollte es meinen. Was sie abhält, kann zweierlei sein: Zum einen hat man erkannt, dass den Autobauern auch schon ohne US-Strafzölle der Wind kalt um die Ohren pfeift. Zum anderen macht man eben immer öfter die Erfahrung, dass Donald Trump unberechenbar und sein Wort nicht verlässlich ist.
Es ist zwar schon einmal etwas wert, dass wenigstens die Bären jetzt nicht zur Attacke blasen. Aber dass die Aktie am Montag einen Gutteil der Rallye abgab, dabei an der entscheidenden Widerstandszone 53,50/54,80 Euro abgewiesen wurde, bremst die Bullen. Man bleibt vorsichtig, nicht zuletzt angesichts des heftigen Abverkaufs gestern an der Wall Street. Die Sorge, dass das Wachstum der Weltwirtschaft schneller versiegen könnte als erhofft, wächst. Und wenn es so käme, braucht es Trumps Strafzölle gar nicht, um den Autobauern weiteren Druck einzubrocken. Bullish wäre die Aktie erst bei Schlusskursen über 54,80 Euro. Aber dennoch, diese „Klippe Trump“ wurde gestern geschickt umfahren!
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