Eigentlich ziehen Investoren es vor, in Aktien zu investieren, deren Unternehmen eine glasklare Richtung in Bezug auf Umsatz und Gewinn vorweisen können, in denen der Markt einschätzbar ist und bei denen man nicht mit Unerwartetem seitens der Politik rechnen müsste. Also würde man Energieversorger wie E.ON (ISIN: DE000ENAG999) derzeit eigentlich eher nicht ganz oben auf die Kaufliste setzen. Eigentlich. Aber:

Der Vorteil der Versorger-Aktien ist derzeit die zunehmende Sorge, dass die konjunktursensiblen Unternehmen deutlichen Druck auf die Gewinne verspüren werden. Das bedeutet markantes Abwärtspotenzial. Und wenn man dort aussteigt, wohin mit dem Geld? Gold rührt sich bislang nicht wirklich überzeugend. Anleihen fallen noch im Kurs, weil die Renditen noch weiter steigen, was die von der Rendite rentablen Bereiche angeht. Und bei heimischen Anleihen gibt es keinen Zins. Da bieten sich die üblichen „defensiven“ Branchen als Alternative an. Und Energieversorger wie E.ON gehören dazu. Das hat die Aktie Anfang November kräftig höher getragen. Das hat zudem dazu geführt, dass E.ON sich in der zweiten Jahreshälfte weitaus besser schlägt als der im Chart als blaue Linie im Hintergrund eingefügte DAX. Aber das muss nicht so bleiben.

 

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Denn diese relative Stärke der E.ON-Aktie hat dazu geführt, dass hier eben Kursgewinne aufgelaufen sind. Sicher, das soll im Sinne derer, die hoffen, hier in einen „sicheren Hafen“ einzulaufen, ja auch so sein. Aber wer schon länger investiert ist, könnte versucht sein, in kräftige Impulse hinein doch mal auch hier Gewinne mitzunehmen. Immerhin ist es ja so, dass es vielen Anleger weitaus leichter fällt, Gewinne zu realisieren als Verluste … und sie deswegen dazu neigen, die Verluste zu ignorieren und laufen zu lassen und ihre Barreserve dadurch zu erhöhen, indem sie ausgerechnet bei den Aktien aussteigen, die noch stabil sind. Und das wiederum könnte die Bären anlocken, die zusätzlichen Druck erzeugen würden. Das könnte sogar sehr schnell passieren. Es sei denn, die jetzt angesteuerte Unterstützungszone hält:

E.ON war Mitte des Monats aus dem Juli-Abwärtstrend ausgebrochen und lief unmittelbar danach auch über die wichtige 200-Tage-Linie. Eine klar bullishe Indikation. Aber die muss jetzt ihre erste Bewährungsprobe bestehen. Zur Wochenmitte war es mit den Käufen schlagartig vorbei. E.ON drehte abwärts und setzte am Donnerstag auf die bei 9,01 Euro verlaufende 200-Tage-Linie auf. Diese Linie sollte tunlichst halten. Aber auch, wenn der am heutigen Nachmittag als Momentaufnahme erfolgte Bruch der Linie auf Schlusskursbasis bestätigt würde, es bleibe noch die zuvor bezwungene Abwärtstrendlinie bei 8,76 Euro als zweites Auffangnetz. Sollte E.ON dorthin zurückfallen und wieder nach oben eindrehen, wäre das ein Pullback an den Ausbruchslevel und die Bestätigung der bullishen Indikation. Aber allergrößte Vorsicht wäre geboten, wenn diese Linie und auch noch die kurzfristige Aufwärtstrendlinie bei 8,58 Euro fallen sollten. Denn dann wäre dieser Ausbruch Mitte November als Bullenfalle entlarvt – und spätestens dann dürften sich auch die Leerverkäufer eingehender um die E.ON-Aktie kümmern!

 

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