Das gefällt und beeindruckt, was die Nordex-Aktie (ISIN: DE000A0D6554) da zeigt: Käufe. Und das nicht zu knapp. Und besonders interessant ist, dass diese Käufe nicht durch unmittelbare Nachrichten angeschoben werden müssen. Auch die Quartalsbilanz ist nicht verantwortlich, die steht erst am 13. November, sprich kommenden Dienstag, auf dem Plan. Es wirkt vielmehr, als würden hier einige Akteure versuchen, den Bären endlich den Schneid abzukaufen und sie in die Flucht zu schlagen. Ein Plan, der nicht funktionieren muss … aber durchaus funktionieren kann, denn:

Die sehr erfreulichen Auftragseingänge des Windkraftanlagenherstellers machen deutlich, dass das Tal, durch das Nordex 2018 in Bezug auf den Gewinn gehen muss, womöglich nicht allzu tief und lang ist. Natürlich bedeuten viele neue Aufträge nicht automatisch viel Gewinn, denn man kann nicht absehen, ob Nordex zur Erlangung dieser Aufträge nicht vielleicht so knapp kalkulieren musste, dass dabei kaum etwas hängenbleibt. Aber die Szenerie an sich hellt sich auf … und dass Siemens gerade im Zuge der Quartalsbilanz meldete, dass deren Windkraftsparte gut läuft, mag mit motiviert haben, jetzt eine Attacke auf die Leerverkäufer, die „Bären“ zu reiten. Ziel: Im Idealfall eine „Short Squeeze“.

 

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Die Leerverkäufer gehen ja ein nicht gerade kleines Risiko ein. Sie verkaufen Aktien, die ihnen eigentlich gar nicht gehören, sondern geliehen sind. Sie planen, diese Aktien auf tieferem Niveau zurückzukaufen, die Positionen so wieder zu schließen und die Differenz zwischen vorherigem Verkaufspreis und dem Rückkaufpreis als Gewinn einzustreichen. Wenn die Aktie aber steigt, geraten diese Akteure in die Verlustzone. Und da die Leerverkäufer eigentlich nur die „Leihgebühr“ für die leer verkauften Aktien als Kostenaufwand haben, agieren sie da gerne mit hohen Stückzahlen. Wenn eine Aktie dann auf einmal fünf oder zehn Prozent in die falsche Richtung, sprich nach oben läuft, werden sie ausgequetscht wie Zitronen … daher der spitznahe Short Squeeze“ für ein solches Phänomen. Dann müssen sie zusehen, dass sie diese ausstehenden Aktien so schnell wie irgend möglich kaufen, um aus dem Leerverkauf herauszukommen … und treiben den Kurs dadurch selbst noch unabsichtlich immer höher. Genau darauf setzt man wohl gerade …

… und ist an einem Punkt angekommen, der die Leerverkäufer in der Tat gewaltig ins Schwitzen bringen könnte: an der 200-Tage-Linie. Aus dem Juni-Abwärtstrend ist Nordex bereits heraus – gut. Aus der Flaggenformation ist der Kurs bereits gestern nach oben ausgebrochen – gut. Jetzt geht es um eben diese 200-Tage-Linie, an der es den Bären im August und September x-mal gelang, die Aktie nach unten abzuweisen. Wenn das diesmal schiefgeht, ja, dann steigt die Chance deutlich, dass die Bären wirklich die Flucht ergreifen müssen und Nordex durch ihre Eindeckungen der Leerverkäufe schnell noch höher treiben. Aber dazu muss die zur Stunde überbotene, bei 9,27 Euro verlaufende  200-Tage-Linie auch heute zum Handelsende überboten bleiben – und das deutlich genug, je näher Nordex am tageshoch schlösse, desto besser!

 

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